The Dutch Merchant Ship van Imhoff (Click for Larger Image)

25 years after the van Imhoff disaster, Brother Aloysius, the only missionary among the 53 internee survivors, put on record his memories of the occasion, in the Steyler Mission's Taschenkalender 1968. We transcribe them here, from a copy for which we express our gratitude to Geff Green.

Man hatte uns alle unsere Habseligkeiten abgenommen. Wir besassen nicht mehr als ein Handtuch, ein Stück Seife, und die Kleider, die wir am Leibe trugen. Das Schiff bot kaum Raum für 200 Menschen, daher worden 111 Internierte wieder an Land geschickt. Wir restlichen 366 lagen in den untersten Lagerräumen des Schiffes wie Heringe in einer Tonne. Alle Eingänge und Luken wurden mit starkem Stacheldraht gesichert, hinter denen die Wachtposten standen. Wir konnten nichts sehen, da wir uns tief under der Wasserlinie befanden, und hatten das Gefühl, in einer Rattenfalle zu sitzen. Eine unerträgliche Hitze und ein furchtbarer Gestank füllten die Räume. Wir wussten nicht, wohin die Reise ging. Wir hofften nach Australien, wo wir am meisten Menschlichkeit erwarteten.

Am Spätnachmittag stach das Schiff in See. Einige von uns waren auf dem Hinterdeck in einer Art von Zwinger untergebracht. Sie riefen uns nach der nächtlichen Fahrt am frühen Morgen zu, dass wir umgekehrt seien und wieder den Hafen anliefen. Von den Wacht posten hörten wir, dass der Kapitän einen Funkspruch empfangen habe, dass er alle Internierte wegbringen müsse. So wurden auch noch die an Land gebliebenen 111 Mitgefangenen in das Schiff gestopft, ohne, dass ein weiterer Raum zur Verfügung stand. Nun konnten wir nicht einmal mehr die Beine ausstrecken und uns fast nicht mehr rühren. Gegen Abend fuhr das Schiff erneut aus. Wir bekamen fast nichts zu essen, und was noch schlimmer war, nur unzureichend zu trinken. So schaukelte uns das Schiff mit für uns unbekanntem Ziel zwei Tage durch den Ozean. Am dritten Tag, dem 19. Januar 1942, schreckte uns gegen Mittag eine Explosion auf, die das Schiff erschütterte. Wir wussten nicht, was es war. Ehe wir den Grund erfragen konnten, folgte eine zweite, noch schlimmere Explosion, nach der uns die Kameraden aus ihrem Zwinger aus dem Hinterdeck zuriefen, dass ein japanisches Flugzeug uns mit Bomben angriff. Einen Augenblick hörten wir sein Motorengedrohn und spürten, ohne es sehen zu können, wie es zum Tiefflug und auf uns zukam. Dann fiel wieder eine Bombe, und sie hatte das schiff so getroffen, dass es sich wie ein waidwundes Tier aufbäumte. Danach stoppten dis Maschinen, und unter den Internierten erhob sich ein wildes Geschrei vor Angst. Wir wurden hin- und hergeworfen, hörten zischenden Dampf und fühlten, wie das Schiff sich zur Seite neigte.

Über uns gerieten die Holländer in sichtbare Nervosität und Angst. Da sie wohl fürchteten, wir könnten einen Ausbruchversuch unternehmen, verdoppelten sie die Wachen, die zu uns hinabschreien: "Wer den Stacheldreht berührt, wird ohne Warnung erchossen!" Zugleich merkten wir aber, dass auf Deck grosse Verwirrung entstand. Ein paar Matrosen schossen mit Karabinern auf das nochmals anfliegende Flugzeug. Als das Flugzeug verschwunden war, kam der holländische Wachkommandant an die Tür und versuchte uns zu beruhigen. Er lobte uns, dass wir uns ruhig verhalten hätten und sagte, dem Schiff sei nichts Ernstes geschehen, es würden nur die Maschinen überprüft, dann könnte die Fahrt fortgesetzt werden. Wir sollten uns keine Sorgen machen: für uns würde genauso gesorgt wie für das Wachpersonal und die Schiffsmannschaft. Falls wirklich ein Unglück geschehe, würde der Kapitän als letzter das Schiff verlassen. Seine Worte waren aber nur Lügen, um zu verhindern, dass wir zu meutern anfingen. In Wifklichkeit hatte man das Schiff schon aufgegeben.

[To be completed]

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9 August 2004 / Contact The Project / Exit to Sinology Page